Kunstinitiative

des Gedenkens

Poldi Wojtek

Chronologie einer Erinnerungslücke

Die digitale Kunstinitiative Memory Gaps freut sich, dass ihre jahrelang-en Bemühungen Erfolg hatten und durch das, am 28. Okt. 2020, veröf-fentlichte Gutachten von Oliver Rathkolb vollinhaltlich bestätigt wurden.

 

Stellungnahme von Memory Gaps zur Studie betr. "Logo" der Salzburger Festspiele von Poldi Wojtek, 29.10.2020 (SN, Kultur; Quelle: APA)
Stellungnahme von Memory Gaps zur Studie betr. "Logo" der Salzburger Festspiele von Poldi Wojtek, 29.10.2020 (SN, Kultur; Quelle: APA)

Mehrjährige Recherchen der HistorikerInnen von Memory Gaps führten 2017 u.a. zum Beleg samt Wiederveröffentlichung der Abbildung einer im Sinne der NS-Ideologie ausgeführten Arbeit von Poldi Wojtek-Mühlmann:

Gobelin für das Ärztehaus in Linz, Entwurf von Poldi Wojtek-Mühlmann. Quelle: „Die Kunst im Dritten Reich“, 2. Jahrgang, Folge 12, Dezember 1938, S. 372; (Archivbild: Memory Gaps, © 2017)
Gobelin für das Ärztehaus in Linz, Entwurf von Poldi Wojtek-Mühlmann. Quelle: „Die Kunst im Dritten Reich“, 2. Jahrgang, Folge 12, Dezember 1938, S. 372; (Archivbild: Memory Gaps, © 2017)

Auch die u.a. von Salzburger Historikern seit Jahrzehnten und bis zuletzt geäußerten Zweifel an der Mitarbeit Poldi Wojteks an einem 1936 entstandenen Kinderbuch, das die Lebensgeschichte Hitlers idealisierte, konnte Memory Gaps aufklären und erstmalig nachweisen:

Karl Springenschmid & Poldi Wojtek (1936). "Eine wahre Geschichte. Worte und Bilder von zwei Deutschen aus dem Auslande", Stuttgart 1937 (Autorenangaben lt. Katalogisat: "Springenschmid, Karl und Mühlmann, Poldi bzw. Leopoldine")
Karl Springenschmid & Poldi Wojtek (1936). "Eine wahre Geschichte. Worte und Bilder von zwei Deutschen aus dem Auslande", Stuttgart 1937 (Autorenangaben lt. Katalogisat: "Springenschmid, Karl und Mühlmann, Poldi bzw. Leopoldine")
Originaleintrag 1937; Archivbild: Memory Gaps, © 2017
Originaleintrag 1937; Archivbild: Memory Gaps, © 2017

Des Weiteren recherchierte und kontextualisierte Memory Gaps ab 2017/18 jene Dokumente, welche die "Arisierung" der Villa von Helene Taussig und den "Kauf" des Anwesens durch den Vater von Poldi Wojtek (samt späterer Schenkung an seine Tochter) belegen:

Quelle: US National Archives: World War II, Claims and Restitution Reports on Property Administered by the Military Government in Salzburg. ID 5686317, S9 1014 Sa Leopoldine Mühlmann (Wojtek)